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« Letzter Beitrag von Knoppi am 10.September.2012, 21:26:29 »
Unweit von Huntingen und Groningen, alten menschlichen Siedlungen noch aus dem letzten Zeitalter, lebt bzw. haust der Goblinstamm der „Bi'Doram-Raugz“ (etwa: „Rote Faust“). Das „Rot“ im Namen geht zurück auf die rötlich-braune Fellfarbe der Goblins. „Faust“ - darüber kann nur spekuliert werden: ihre Kampfeslust, ihre Aggressivität oder weil sie nur eine Handvoll sind?
Geführt werden die Bi'Doram-Raugz seit jeher von der Bubosh-Mâht (der „Großen Mutter“), so der Titel der Anführerin. Bestimmt wird diese von den Frauen im Stamm. Ihr zur Seite stehen die Schamanen (beiderlei Geschlechts) und - sofern sie es nicht selbst ist - die Schlachtenführerin.
Obwohl die Bi'Doram-Raugz selbst ein wenig Tierhaltung betreiben und der nahe Wald reiche Jagdbeute verspricht, ziehen es die Goblins vor, die Lager der beiden nahen Städte zu plündern, wobei sie eine außerordentliche Geschicklichkeit entwickelt haben Längst wären sie deswegen schon von den Menschen vertrieben worden, lägen Huntingen und Groningen nicht seit Menschengedenken im Zwist aus einem Grund, der die Goblins nie besonders interessiert hat.
Überhaupt sind die Menschen1 nie besonders weit in Richtung der Gartel-Berge vorgedrungen. Kurz vor der Gabelung des kleinen Gertal beginnt das Land, sumpfig zu werden, und erschwert den Zugang zum Lebensraum der Goblins. Überreste der wenigen wagemutigen Abenteurer markieren, an Pfähle gebunden, den Bereich, in dem Menschen nicht gerne gesehen werden.
So kennt auch kein Mensch den einzigen wirklich trockenen Fleck im Sumpf, dessen Ursprung auch den Goblins nicht bekannt ist, wohl aber dessen Ursache: ein großer schwarzer Obelisk, von dem permanent eine große Hitze ausgeht. Schon immer stand er im Herzen des Sumpfs, was ihm den Namen „Gurbúrz-Ghâsh“ gebracht hat. Einmal pro Mondphase pilgern die Schamanen des Stammes dorthin und kehren einige Tage später müde und erschöpft wieder, woraufhin sie sich einige Tage in die Höhle der Beratung zurückziehen. In der Umgebung des Obelisken sind stets einige Goblinjäger und -späher unterwegs, damit dieses Heiligtum unentdeckt bleibt.
Der Stamm zählt insgesamt knapp 500 Goblins. Ihre Hauptwohnstätte haben alle im Dorf am Rande des Sumpfs, dem Gebirge zugewandt. Es sind jedoch nie alle Goblins gleichzeitig im Dorf. Neben den bereits erwähnte Obeliskenwachen sind immer etliche Goblins im Bergdorf wo Eisenerz und Kohle gefördert wird und Werkzeuge, Waffen und Pfeilspitzen hergestellt werden. Etwa ebenso viele sind in der Umgebung der menschlichen Siedlungen, um dort Lebensmittel und Metallgegenstände zu plündern. All diese Aufgaben werden im Wechseln an jeweils alle Goblins mit Ausnahme der Stammesführung vergeben.
Von den 500 Goblins sind fast alle von rötlich brauner Farbe, die meisten davon am ganzen Körper behaart. Neben dem Geschlecht ist die Farbe eine der Hauptkriterien, um zur Bubosch-Mâht bestimmt zu werden. Die restlichen knapp 50 Goblins sind schwarz oder grün. Gashat ist grün und ohne Fell, einzig seine roten Haare hat er mit dem Stamm gemein. Bei seiner Geburt vor gut 80 Jahren war seine Farbe - wie üblich - Anlaß, die Schamanen um Rat zu fragen.
Zu Su Lakem muß sie selber was sagen, aus diesem Stamm sind wir jedenfalls, haben uns aber dort gar nicht so viel gesehen, weil Gashat ziemlich früh abhanden kam. Wieder getroffen haben wir uns in der Stadt der Ketten und sind dann beide bei den Krack Gajutar gelandet. Wir tragen beiden einen Latz mit einer aufgemalten roten Faust, seit dem großen Exodus (was auch immer das im Detail ist...) sind übrigens einige Rote Fäuste bei den Sklavenhändlern gelandet. Auf beiden Seiten, natürlich, sind ja nicht alle so klug wie Su und Gashat.
1So viele sind die Menschen übrigens gar nicht sind. Der große Kampf vor etlichen Jahren hat große Teile beider Städte entvölkert und zu Geisterstädten werden lassen; es kam dunkle Magie zum Einsatz, eine Seuche - vielleicht nicht ganz unabhängig davon - und eine kleine Hungersnot bedingt durch Raubzüge der Goblins, die die Gunst der Stunde nutzen wollten, taten ihr übriges.